Die Entwicklung des LEPCO-Programmes


Jon Gibbs-Smith
Jon Gibbs-Smith hat das Programm im Hazarajat in schwerer Kriegszeit aufgebaut. Er und seine Frau Mary prägten einen motivierten Mitarbeiterstamm und schufen Strukturen, die eine kontinuierliche Arbeit ermöglichten. Schon damals kamen auch andere Hilfsorganisationen nach Zentralafghanistan. Aber während der Krieges mit den Kommunisten scheiterten sie alle an den schwierigen Bedingungen und zogen sich bald wieder zurück. Dagegen wurden die LEPCO-Kliniken ein fester Bestandteil des Lebens im Hazarajat. Ein Vertrauensverhältnis zur Bevölkerung entstand. Wegen der medizinischen Unterversorgung des gesamten Gebietes konnte sich LEPCO nicht auf die Behandlung der Lepra und der Tuberkulose beschränken und trug lange Zeit ganz vorrangig zur allgemeinmedizinischen Versorgung des Hazarajat bei.

Mit Dr.Hasker und seiner Frau Dr. Duysburgh übernahmen 1997 ausgewiesene Fachleute das Programm. Zu diesem Zeitpunkt hatten dann doch einige ausländische Organisationen im Hazarajat Fuß gefaßt. Dr.Hasker suchte die Zusammenarbeit mit allgemeinmedizinisch arbeitenden Stationen solcher Komitees, so daß sich jetzt die meisten LEPCO-Kliniken auf die Lepra- und Tuberkulosearbeit konzentrieren können.

Dr. Epco Hasker
Dennoch werden jährlich noch über 41 000 Krankheitsfälle behandelt, die nichts mit Tuberkulose oder Lepra zu tun haben. Außerdem sorgten die Krankenstationen der Partner für einen wachsenden Zustrom von Tuberkulosepatienten in die LEPCO-Kliniken. Tuberkulosepatienten werden jetzt in den ersten beiden Monaten stationär aufgenommen, um die beobachtete Einnahme der Medikamente zu gewährleisten. Die Laborarbeit aller Kliniken wurde einer strikten Qualitätskontrolle unterworfen, was zu einer praktisch fehlerfreien Arbeit führte. Im Jahre 2003 wurde bei über 1300 Patienten Tuberkulose festgestellt und behandelt. Diese Zahl steigt von Jahr zu Jahr deutlich. Dagegen geht die Zahl der neu entdeckten Leprafälle jährlich zurück. Das deutet auf das Aussterben der Krankheit in Afghanistan hin. 2003 wurden nur noch 10 neue Leprapatienten registriert. Die Arbeit von LEPCO hat zu dieser erfreulichen Entwicklung beigetragen. Aber angesichts der langen Inkubationszeit der Lepra ist der Kampf noch lange nicht gewonnen. (Siehe "Weitere Informationen")

Dr. Hasker suchte auch die Zusammenarbeit mit den Hilfskomitees, die sich in der Lepra- und Tuberkulosearbeit engagieren und solide Arbeit leisten. So besteht eine enge Kooperation mit den Christusträgern, einer schweizerisch-deutschen Bruderschaft, die sich in der Stadt Kabul der Lepra und Tuberkulose widmet, und der schweizerischen Organisation Medair, die in Kabul die Tuberkulose bekämpft. Patienten der Christusträger und von Medair, die Kabul verlassen, werden von LEPCO weiterbetreut und umgekehrt.

Von 2001 bis 2002 koordinierte Dr. Thomas König das Programm. In dieser Zeit beeinträchtigten der Krieg der USA gegen die Taliban und die anschießenden Wirren die Arbeit. 2003 übernahm Dr. Sebstian Dietrich die Führung von LEPCO.